Stadt Blankenberg: Mauersanierung geht weiter

Nachdem die Arbeiten am Kölner Tor in Stadt Blankenberg abgeschlossen sind, ist das Projekt Sanierung der Stadtmauer weiter zur Altstadt Süd an den Mauerabschnitt gewandert, der auf der Rückseite des neuen Hangspielplatzes liegt. Der Abschnitt befindet sich am Durchgang von der Alt- zur Neustadt. Es handelt sich um Abschnitt M17 von 28 Mauerabschnitten des Großprojektes entlang der 1.500 Meter langen Stadtmauer, deren Umsetzung sich bis in die 2030er-Jahre ziehen wird. Der Mauerabschnitt M17 ist rund 35 Meter lang und besteht aus einem Turm sowie der beidseitig des Turmes liegenden Mauer. An diesem Abschnitt sind die äußere Mauerschale und die Mauerkrone in einem desolaten Zustand, die Wasserführung ist mangelhaft, der Mauerkern durchfeuchtet und die mittelalterlichen Bogenfüllungen liegen frei. Ziel ist es, die Fugen zu sanieren, die Mauerkrone zu ertüchtigen und die Wasserführung zu optimieren, die Bögen und mittelalterlichen Bogenfüllungen zu sichern und eine Absturzsicherung für Wartungsgänge einzubauen. Der Plan ist, dass die Sanierung am Abschnitt M17 bis Ende Oktober 2024 abgeschlossen ist. Da die Arbeiten und Materialien jedoch stark von der Witterung abhängig sind, kann es sein, dass die Arbeiten im Frühjahr 2025 für Restarbeiten noch einmal wiederaufgenommen werden müssen. Für die Dauer der Sanierung bleibt der Weg über die Altstadtfläche offen, der Durchgang zur Neustadt ist allerdings geschlossen.

Forschungsprojekt Grüne Mauerkrone

Außerdem ist M17 der Standort für das "Forschungsprojekt Grüne Mauerkrone". In dessen Rahmen werden zwei Varianten einer begrünten Mauerkrone erprobt: Die Mauerkrone mit über 80 cm Breite erhält eine Sperrmörtelwanne mit Substratfüllung und eine vollflächige Begrünung mit trockenheitsresistenten, krautigen Pflanzen. Die Mauerkrone mit weniger als 80 cm Breite erhält eine Sperrmörtelwanne mit Füllung aus Drainagemörtel und Mauersteinen. Auch hier wird eine langfristige, extensive Begrünung oberhalb der Drainmörtelfugen angestrebt. Die Projektidee "Grüne Mauerkrone" basiert auf der Erkenntnis, dass man kaum verhindern kann, dass sich Pflanzen auf unzugänglichen Mauerkronen ansiedeln. Durch eine gezielte Steuerung des Wasserhaushaltes mittels ausgewählter Substratauflage sollen die negativen Einflüsse einer unkontrollierten Begrünung verhindert werden. Die Ansiedlung von tiefwurzelnden, verholzenden Pflanzen wird auf natürliche Weise unterbunden. Gleichzeitig schützt die krautige Begrünung die Mauerkrone vor extremen Witterungseinflüssen.

Kosten und Förderung

Die voraussichtlichen Kosten für Sanierung inklusive archäologischer Baubegleitung, Umweltbaubegleitung und bauhistorischer Begleitung belaufen sich am Abschnitt M17 auf rund 990.000 Euro und werden gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM-Förderung) und aus dem Denkmalförderprogramm des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW. Das verantwortliche Planungsbüro ist das Büro Sandner Architekten.

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