Nun steht sie auch vor der interkulturellen Beratungs- und Begegnungsstätte der Stadt Hennef (Interkult), Wippenhohner Straße 16. Die "Orange Bank" bietet Frauen Informationen über Hilfsangebote zum Thema Gewalt und macht zudem auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam. "Schade, dass wir sie brauchen, gut, dass wir sie haben", sagte Bürgermeister Mario Dahm bei der Präsentation der Bank.
Möglich gemacht hat die Anschaffung die Hennef-Stiftung der Kreissparkasse Köln, die 1.200 Euro spendete. Damit konnten die Materialkosten für drei "Orange Bänke" finanziert werden. Die Mitarbeiter*innen des Baubetriebshofes bauten die Bänke. Organisiert wird die Aktion von den Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Hennef. Die beiden anderen Bände stehen auf dem Pantaleon-Schmitz-Platz in Hennef-Uckerath und auf dem Schulcampus an der Fritz-Jacobi-Straße. Weitere Bänke in Hennef gibt es im Carl-Reuther-Berufskolleg, Fritz-Jacobi-Straße 20, in einem Klassenraum der Gesamtschule Hennef-West sowie im Kurpark in Hennef-Geistingen, vor dem Vereinshaus "Frauen helfen Frauen" an der Theodor-Heuss-Allee und vor der Polizeiwache an der Bahnhofstraße.
Die Aktion "Orange Bank" gegen häusliche Gewalt gibt es nicht nur in Hennef, sondern im gesamten Rhein-Sieg-Kreis. Die Gleichstellungsbeauftragten im Kreis sind Teil des Netzwerks, in dem auch Frauenberatungsstellen, die Frauenhäuser im Rhein-Sieg-Kreis, die Justiz, Wohlfahrtsverbände, Jugendämter und weitere vernetzt sind.
Wie wichtig niederschwellige Hilfen wie die "Orangen Bänke" sind, zeigt das aktuelle "Lagebild Häusliche Gewalt" des Bundeskriminalamtes. 256.276 Menschen in Deutschland wurden 2023 Opfer häuslicher Gewalt, davon sind 70 Prozent weiblich. Davon wurden 78.341 Menschen 2023 Opfer innerfamiliärer Gewalt zwischen nahen Angehörigen. Im Bereich der Partnerschaftsgewalt stieg die Anzahl der Opfer auf 167.865 und damit um 6,4 Prozent. Ganz überwiegend trifft Gewalt im häuslichen Kontext Frauen: 79,2 Prozent sind Opfer von Partnerschaftsgewalt, 70,5 Prozent Opfer von häuslicher Gewalt.